Mit dem Wort Floristik ist einerseits die Wissenschaft der Pflanzenkunde, andererseits aber auch die handwerkliche Gestaltung von Blumenschmuck jeder Art gemeint. In Bezug auf Trauerfloristik sind Gestecke, Kränze und Sträuße gemeint, welche als tröstender Gruß fungieren, wenn Worte fehlen. Erstmals kommt die Trauerfloristik am Tag der Bestattung zum Einsatz, wo sie den großen Abschied symbolisiert, doch auch in den darauffolgenden Jahren spielt sie eine Rolle, denn hier wird sie als Grabschmuck zu jedem Gedenktag verwendet.
Wenn es schließlich zur Auswahl der Trauerfloristik für ihre Geliebten kommt, ist es wichtig, dass SIE über deren Lieblingsblumen, Lieblingsfarben oder besondere Symbole Bescheid wissen, denn so wird der Grabschmuck zu etwas Einzigartigem und gänzlich Individuellem. Ebenfalls hilfreich sind allgemeine Kenntnisse über Blumen, Sträucher und Symbolik, denn so haben sie es im Beratungsgespräch einfacher.
Es gibt zahlreiche verschiedene Arten von Grabschmuck, am häufigsten sind Kränze und Gestecke, es gibt aber auch eine Auswahl an verschiedenen Sträußen, außerdem Blütenblätter, Pflanzschalen, Sarginnenschmuck, sowie Buchs-, Lorbeerbaum oder Benjamini als Dekoration.
Die Gestecke zieren das Sargbukett oder finden auch Verwendung als Urnenschmuck. Eine andere Möglichkeit wäre die Schnittblumen in einem Steckschwamm zu arrangieren oder die Blumen auch in den verschiedensten Formen anzuordnen, beispielsweise als Herz.
Das sogenannte Sargbukett kann einmal als “Sargdecke” den ganzen Sarg einhüllen, es kann aber auch als “Sarg-Band” verwendet werden oder im Falle eines kleineren Buketts im vorderen oder mittleren Teil des Sarges platziert werden. Wichtig ist hier, dass die Blumen auf den Sarg abgestimmt sind, das heißt bei einem hellen Sarg verwendet man kräftige Blumenfarben, bei einem dunklen Sarg verwendet man eher helle Blumen. Worauf man ebenfalls achten sollte, ist es, die besonderen und einzigartigen Schnitzereien beziehungsweise Zierelemente des Sarges nicht mit den Blumen zu überdecken. Es besteht die Möglichkeit das Bukett mithilfe von Blumendraht, Nägeln, einem bestimmten Stecksystems oder Knetmasse zu befestigen. Besonders beim Draht sollte darauf geachtet werden, dass dieser später nirgendwo zu sehen ist und so verarbeitet ist, dass sich auch niemand daran verletzen kann. Wenn es nun zur Bestattung kommt, wird das Bukett entweder mitbestattet oder vor dem Absenken des Grabes abgenommen, damit es als Grabschmuck verwendet werden kann, diese Entscheidung treffen ganz Sie selbst.
Der Kranz hingegen ist etwas anders aufgebaut. Er ist kreisförmig, was ein Symbol für nicht enden wollende Verbundenheit oder den Lebenskreis darstellt. Genau aus diesem Grund wird der Trauerkranz üblicherweise von den nächsten Angehörigen, nahen Verwandten oder engen Freunden geschenkt, auf diese Weise drückt er eine sehr bedeutungsvolle Geste aus. Dennoch können auch Menschen einen Trauerkranz schenken, die nicht solch eine tiefe Verbindung mit dem Verstorbenen hatten, dies erfolgt dann aber oft als Gruppe. So legen beispielsweise Nachbarn, Kollegen oder Bekannte zusammen und schenken gemeinsam einen Kranz. Gestaltet wird der Kranz immer vom Bestatter oder einem Floristen. Vor Beginn der Trauerfeier wird dieser Kranz vor dem Sarg aufgestellt und im Anschluss an die Bestattung aufs Grab gelegt.
Üblicherweise werden Trauerkränze mit immergrünen Zweigen wie Edeltannen oder Konifere als Grundlage gebunden. Der Hintergrund dessen ist, dass im Christentum Grün für die Farbe der Hoffnung steht und immergrüne Pflanzen das ewige Leben darstellen. Geschmückt werden diese Kränze dann mit vielerlei Blumen, üblich ist es außerdem ein Trauergebinde aus Wiesenblüten fertigen zu lassen. Bei einem symmetrisch gestalteten Kranz werden die Trauerblumen auf dem Scheitelpunkt des Gebindes arrangiert. Hat der Kranz eine Schleife, dann fällt das Schleifenband vom Scheitelpunkt mittig herab. Bei einem asymmetrisch gestalteten Kranz werden die Trauerblumen vom Scheitelpunkt versetzt arrangiert. Die Schleife wird links oder rechts davon gebunden. Ein rundgesteckter Kranz wird gleichmäßig mit Blumen und Blattwerk besetzt. Das Schleifenband wird in der Regel am oberen oder unteren Scheitelpunkt des Rings befestigt.
Des Weiteren spielt selbstverständlich auch die Auswahl der Blumen eine große Rolle. Grundsätzlich gelten helle oder cremefarbene Blumen als beliebt, da sie Hoffnung und Trost vermitteln. Wie bereits erwähnt können sie aber auch die Lieblingsblumen des Verstorbenen verwenden, da sie so dem Kranz eine sehr persönliche Note verleihen. Eine andere Möglichkeit besteht auch darin den Kranz auf die Gestaltung des Sargbuketts oder der Urnenhaube abzustimmen, dies ist dann zu empfehlen, wenn ihnen das Gesamtbild und Harmonie wichtig sind.
Eine weitere große Rolle spielen die Schleifenbänder und Texte, denn die meiste Zeit findet man an Trauerkränzen passende Schleifenbänder aus Seide, Satin oder Moire. Die Schleife sieht zwar sehr schön aus, sie erfüllt aber noch einen weiteren Zweck. Nämlich steht auf dieser der Name des Schenkenden und dessen persönlichen Abschiedsworte an den Verstorbenen. Somit erfüllt der Trauerkranz die Funktion des letzten Grußes. Solche Kränze können nicht nur für das Grab von Erdbestattungen genutzt werden, auch bei Urnenbegräbnissen für die Feuer-, See- und Waldbestattung spiele sie eine Rolle. Hier kann er teilweise sogar die Urnenhaube als Gabe der Hinterbliebenen ersetzen. Auch hier haben Sie bei der Gestaltung freie Wahl, nur die Größe unterscheidet sich von der Größe der Kränze bei Erdbegräbnissen. Dennoch haben sie eine Auswahl an Blumen, Form und Schleifen. Der Kranz wird normalerweise um die Urne gelegt. Bei Bestattungen auf dem Friedhof können Sie den Urnenkranz mit ins das Grab geben. Bei einer Seebestattung wird der Trauerkranz zusammen mit der wasserlöslichen Urne ins Meer abgesenkt. Bei einer Waldbestattung verbleibt der Urnenschmuck weder im Grab noch auf dem Grab. Auch der Urnenkranz muss nach der Beisetzung wieder mitgenommen werden.
Schlussendlich sind auch immer die Preise interessant. Ein genauer Preis kann hier nicht festgelegt werden, man kann aber sagen das Trauerkränze wohl zu der kostspieligeren Kondolenzware zählt. Die Faktoren, die den Preis beeinflussen sind Größe, Verarbeitung und Ausstattung, außerdem die Blumensorten und die Schleife. Lassen sie den Trauerkranz bei einem professionellen Floristen anfertigen müssen sie mit einem Betrag zwischen 70 und 200 Euro rechnen. Bedenken sie jedoch, dass Sie so ein ganz individuelles und handgefertigtes Stück Kunst erhalten, was dem Anlass gerecht wird und außerdem die Würde des Verstorbenen unterstreicht.
Wie bereits erwähnt, werden auch sehr gerne Sträuße, Blütenblätter oder Pflanzenschalen als Dekoration verwendet.
Im Bereich der Sträuße gibt es viele verschiedene Arten. Zuerst der Trauerstrauß, hierbei handelt es sich um einen gebundenen Strauß in sogenannter Halbtropfenform. Diese Sträuße werden oft von verschiedenen Trauergästen am Sarg oder der Urne abgelegt.
Die bekannten Nachwurfblüten oder Nachwurfsträuße sind als letzter Gruß am offenen Grab gedacht, in welches sie hineingeworfen werden. Diese Blumen stehen beispielsweise in Körben oder Vasen am Grab bereit.
Der Kondolenzstrauß wird für die Übergabe zwar gebunden, fällt anschließend in der Vase aber wunderschön in alle Richtungen und hat einen sehr lockeren Effekt.
Zuletzt gibt es noch den Altarstrauß, dieser ist für den Trauergottesdienst gedacht und wird meist vor oder auf den Altar gestellt, wo er auch verbleibt.
Blütenblätter dienen als Sarginnenschmuck oder Dekoration bei der Trauerfeier. So werden diese auf dem Sarg oder dessen Umfeld, beispielsweise auf Tüchern oder in Wasserschalen ausgelegt.
Ganz allgemein verbleiben die Trauerkränze, Sträuße oder Gestecke im Anschluss an die Trauerfeier auf dem Grab, nachdem dieses geschlossen wurde. Auf diese Weise werden sie zum temporären Grabschmuck, das bedeutet, dass nachdem sie verwelkt sind von der Friedhofsverwaltung entsorgt werden.
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