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Woran orientieren bei der Auswahl von Trauermusik? Darf alles gespielt werden, oder gibt es Einschränkungen?

Die Trauermusik spielt bei den meisten Beerdigungen eine wichtige Rolle. Trauerlieder werden so gewählt, dass sie persönliche Akzente setzen und für einen würdigen Rahmen sorgen. Trauerlieder werden auch oft als Trauermusik, Beerdigungslieder oder Abschiedslieder bezeichnet. Trauerlieder werden meist zu Beginn einer Trauerfeier gespielt. Es ist aber auch möglich und außerdem sehr bewegend, wenn ebenfalls beim Hinablassen des Sarges oder der Urne Trauermusik gespielt wird.  
Trauermusik soll den Menschen helfen Abschied zu nehmen.

Auswahl der Trauermusik

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass bei traditionell christlichen Trauerfeiern ausschließlich Kirchenmusik gespielt wird. Im Gegensatz dazu ist die Auswahl bei modernen Gottesdiensten oder beim Abschied ohne Konfession die Auswahl deutlich größer. Ein Fall in dem Ihnen die Auswahl besonders leicht fallen sollte ist, wenn der Verstorbene noch zu Lebzeiten ihre Musikwahl getroffen hat, dies kann zum Beispiel im Zuge einer Bestattungsvorsorge geschehen.

Individuelle Lieblingsstücke

Individuelle Liebligsstücke bilden immer einen sehr persönlichen Rahmen für die Trauerfeier und spiegeln beispielsweise den Charakter des Verstorbenen sehr gut wider oder es handelt sich um Lieder, bei denen er der Meinung war, sie würden die Trauergäste am besten trösten.  
Sollte der Verstorbene eine solche Auswahl nicht getroffen haben, entscheiden dies die Angehörigen nach ihrem eigenen Geschmack, doch auch hier wird darauf geachtet, Lieder auszuwählen, die den Verstorbenen widerspiegeln. Ein guter Tipp ist es beispielsweise die Lieblingslieder des Verstorbenen auszuwählen.

Arten von Trauermusik

‍Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob man die Musik live spielt, oder sie von einem Tonband abspielen lässt. Einmal nimmt die Art der Trauermusik Einfluss darauf, ob sie live gespielt werden kann oder nicht. Zum Beispiel hören sich klassische Lieder besonders schön an, wenn sie live auf einer Geige gespielt werden. In Kirchen steht in der Regel eine Orgel zur Verfügung und es stellt meist auch kein Problem dar zusätzlich andere Musikinstrumente wie Geigen, Gitarren oder Trompeten zu verwenden. Auch zu empfehlen ist, wenn die Trauermusik vom Chor oder der gesamten Gemeinde gesunden wird, denn dies hat meist eine feierliche Wirkung und stärkt den Zusammenhalt. Popsongs werden in der Regel vom Tonband abgespielt Ein weiterer Faktor dafür, ob die Trauermusik überhaupt live gespielt werden kann, ist der Ort, an dem die Trauerfeier stattfindet. Trauerfeiern können beim Bestatter, in der Kirche oder einer Turnhalle stattfinden.

Weltliche Trauermusik

Weltliche Trauerlieder sind nicht an einen kirchlichen Kontext gebunden. Werden weltliche Lieder an einer Trauerfeier gespielt, hängen diese von den Wünschen des Verstorbenen oder den Hinterbliebenen ab. In diesem Zusammenhang kann es sich um Popsongs, Rocksongs, Balladen, klassische Musikstücke oder moderne Titel handeln. Wenn es sich nicht um klassische Musik handelt, werden diese Lieder meist per Tonband abgespielt. Die Lieblingsmusik des Verstorbenen wird dann gewählt, wenn die Hinterbliebenen auf persönliche und gebührende Weise Abschied nehmen wollen.

Religiöse Musik oder Kirchenlieder

Religiöse Musik wird meist von der Kirchengemeinde gemeinsam oder dem Chor gesungen. Dafür werden meist Gesangsbücher verwendet. Die Auswahl der Lieder hängt auch hier von den Angehörigen oder dem Verstorbenen selbst ab.

Funktion und Wirkung

Trauermusik wird als Ausdruck der Abschiednahme verwendet. Auf der einen Seite würdigen sie den Abschied und die Erinnerungen an den Verstorbenen. Besonders persönlich wird es, wenn sie wie bereits erwähnt die Lieblingsmusik des Verstorbenen spielen.  Auf der anderen Seite wirkt Trauermusik beruhigend und tröstend und kann den Angehörigen helfen die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen besser zu verarbeiten. Lieder wecken nämlich manchmal Erinnerungen an den Verstorbenen, die seither verdrängt wurden, so beschäftigt man sich noch einmal intensiver mit dem Verlust und kann diesen besser verarbeiten. Außerdem würdigt Trauermusik den Verstorbenen und drückt Gedanken und Gefühle aus, die die trauernden gerade nicht in Worte fassen können.

Emotionen steuern mit Hilfe von Musik

Des Weiteren verbindet Trauermusik die Trauergemeinde und sie hilft Emotionen freien Lauf zu lassen. Für jeden, der an der Trauerfeier teilnimmt, hat diese Musik eine ganz individuelle Bedeutung und ist mit verschiedenen Erinnerungen verknüpft.  Auch die Arten der Musik haben eine ganz eigene Bedeutung, so drückt leichte oder heitere Musik Dankbarkeit für die Liebe und gemeinsam verbrachte Zeit, sowie Zuversicht auf Trost und den Glauben daran die Person später wiederzusehen.  
Schwere und traurige Musik hingegen lösen Betroffenheit und tiefe Trauer aus, die dem geliebten Menschen nochmal einen anderen Ausdruck verleihen.  
Die bereits genannte Lieblingsmusik löst besondere und individuelle Gefühle aus und ruft gemeinsame Erlebnisse oder Erinnerungen hervor.

Wann spielt man Trauermusik?

‍Eine Trauerfeier muss immer eingeleitet werden, dafür wird meist Trauermusik verwendet, üblicherweise ein Instrumentalstück. Es soll den Beginn der Beerdigung signalisieren und die Trauergäste an das Gedenken an den Verstorbenen einstimmen. Findet die Trauerfeier im christlichen Rahmen statt, folgt im Anschluss ein fester Ablauf mit Gesang, Gebeten, einer Predigt und dem Glaubensbekenntnis. Bei einer Feier ohne Konfession gibt es keinen festen Ablauf zu befolgen und sie haben mehr Freiheit in ihrer Gestaltung. Sofern es einen oder mehrere Trauerredner gibt, können sie nach oder zwischen den Reden Musik spielen. In dem Fall einer Trauerfeier ohne Redner haben die Angehörigen Zeit, sich bei leiser Musik still vom Verstorbenen mit persönlichen Gedanken zu verabschieden. Wenn der Sarg schlussendlich ins Grab gelassen wird, besteht ein letztes Mal die Gelegenheit, ein Abschiedslied als Gruß des Verstorbenen zu spielen.

Beispiele von Trauermusik

Kirchliche Trauermusik:
- Großer Gott, wir loben dich
- Jesus, meine Zuversicht
- Komm, Herr, segne uns

Klassische Trauermusik  
- Air/Suite No.3 in D, BWV 1068 (Johann Sebastian Bach)
- Ave-Maria/Ellens dritter Gesang (Franz Schubert)
- Friedhofsquartett/Streichquartett D-Dur Hob III: 79 (Joseph Haydn)  

Moderne Trauerlieder  
- Amazing Grace (z. B. LeAnn Rimes)
- Der Weg (Herbert Grönemeyer)
- Die Rose (Helene Fischer)

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