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Florale Grabgestaltung - Was gilt es zu beachten? Welche Bedeutung verbirgt sich hinter welcher Blume?

Das Ziel der Grabgestaltung ist es den Hinterbliebenen für die Umsetzung ihrer individuellen Wünsche möglichst großen Freiraum zu schaffen. Bei liebevoller Gestaltung kann eine persönliche Stätte der Trauer und Erinnerung entstehen. Es sollte Ihnen bewusst sein, dass das Aufsuchen des Grabes und dessen Pflege auch Teil der Trauerarbeit ist und Ihnen dabei helfen kann alles besser zu verarbeiten. Die einzelne Grabstelle ist auf der einen Seite also ein ganz besonderer und individueller Ort, an dem Sie gedenken, auf der anderen Seite ist eine Grabstelle auch Teil des Gradfeldes des gesamten Friedhofes. Deshalb sollten sie auch darauf achten, dass sich die Grabstelle harmonisch in das Gesamtbild des Friedhofs einfügt.  

Beginn der Grabgestaltung



Auch hier gibt es Unterschiede. So kann man bei Urnengräbern sofort nach der Beisetzung auch mit der Bepflanzung und Gestaltung beginnen. Bei einer Erdbestattung sieht das anders aus, hier muss sich die Erde nach der Bestattung zunächst mal absetzen. Dieser Prozess dauert etwa sechs bis zwölf Monate. Anschließend folgt die Erstbepflanzung. Zu beachten gilt es, dass zu diesem Zeitpunkt nur bei den wenigsten ein Grabmal errichtet wurde, deshalb sollte die Bepflanzung nur vorläufig sein. Dies ist deshalb wichtig, da die Bepflanzung später zum Stein passen soll.

Ist eine spezielle Erde für den Gebrauch auf dem Friedhof vorgeschrieben?

Oft kommt auch die Frage auf, welche Erde denn für ein Grab verwendet werden dürfe. Grundsätzlich kann man ganz normale Blumenerde verwenden. Es gibt jedoch auch spezielle Graberde, diese ist mit Torf versetzt und deshalb auch deutlich schwerer und dunkler als normale Blumenerde. Im Zusammenhang mit der Erde ist es auch wichtig zu wissen, dass auf Gräbern in keinem Fall Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Stattdessen können sie organischen und mineralischen Dünger wie beispielweise Komposterde verwenden. Des Weiteren müssen sie den Boden mit Erde versetzen, wenn dieser sandig ist und deshalb das Wasser schnell versickert. Dies kann auch andersrum geschehen, wenn der Boden zu lehmhaltig ist. In diesem Fall muss dieser mit Sand oder Splitt vermischt werden, sodass dieser wieder wasserdurchlässig wird und die Bepflanzung erfolgen kann.

Formen der Bepflanzung

Saison-/Wechselbepflanzung



Bei dieser Form wechselt die Bepflanzung je nach Jahreszeit. Auf diese Weise ist es möglich jahreszeitenabhängige Frühjahrs-, Sommer- oder Herbstblüher einzusetzen. Sie können die Fläche ebenfalls dafür nutzen, um Blumengebinde oder Blumensträuße niederzulegen. Beispielsweise können sie im Herbst Blumenzwiebeln einpflanzen, sodass sie sich im Frühling über schöne Blumen freuen. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit eine Pflanzenschale mit saisonal wechselnden Blühpflanzen auf das Grab zu stellen. Im Winter sind vor allem Kräuter für die Bepflanzung zu empfehlen.

Dauerbepflanzung

Häufig kommt der Wunsch auf eine liebevolle aber gleichzeitig auch pflegeleichte Grabbepflanzung zu schaffen. Als besonders geeignet erweist es sich hier den Großteil der Grabfläche mit dauerhaft grünen Pflanzen zu versehen. So ist ein Teil mit immergrünen Bodendeckern versehen. Trotzdem haben Sie die Möglichkeit den kleineren Teil der Fläche für die jahreszeitlich wechselnde Bepflanzung oder für Grabschmuck zu nutzen.

Unter den immergrünen Bodendeckern versteht man Pflanzen, welche dicht am Boden wachsen und so gleichzeitig den positiven Effekt haben, dass Unkrautwuchs verhindert wird. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass diese Bepflanzung nahezu allen Wetterverhältnissen standhält und leicht zu pflegen ist. Beispiele für Bodendecker sind Efeu, Zwergmispel, Haselwurz oder Sternmoos. Wer es noch einfacher möchte verwendet zum Abdecken der Fläche einfach Kies oder Rindenmulch.

Rahmenbepflanzung

Rahmenpflanzen haben die Aufgabe dem Grab einen optischen Rahmen zu geben. Es handelt sich hierbei um dauerhafte Gehölze, die zu beiden Seiten des Grabsteins und an der Grabeinfassung gepflanzt werden. Besonders bei Wahlgräbern ist es wichtig, dass die Rahmenbepflanzung etwa 25% der Gesamtfläche ausmacht. Eine weitere Aufgabe der Rahmenpflanzen ist es Bodendecker und Grabzeichen miteinander zu verbinden. Vorsicht ist bei zunächst kleinen Gehölzen geboten. Manche Minigehölze entpuppen sich als rasante Gewächse, die auch mit Schnitt kaum zu stoppen sind. Hier ist fachliche Beratung durch den Friedhofsgärtner besonders wichtig. Als besonders geeignete Rahmenpflanzen erwiesen sich Nadelgehölze und Stauden, beispielsweise Buchsbaum, Kiefer oder Zypresse.

Symbolik von Pflanzen

Über die Jahre hinweg etablierten sich für verschiedene Pflanzen verschiedenen Symbolwerte. Generell werden Pflanzen und Blumen als Sinnbild von Werden und Vergehen betrachtet. Als Grabpflanzen tragen die verschiedenen Arten eine je eigene, oft christliche Symbolik.
So stehen Efeu, Buchs und Immergrün für das ewige Leben und die Hoffnung. Eine Lilie bedeutet Unschuld und Reinheit, die Ringelblume soll den Schmerz der Hinterbliebenen zum Ausdruck bringen, Frauenmantel und Mohn hingegen beschreiben Sinnbilder des sanften Todes. Mimose und Sonnenblume werden als sich Gott zuwendende Seelen bezeichnet, da sie sich nach der Sonne drehen. Kränze, welche aufs Grab gelegt werden, erhalten durch ihre Kreisform die Bedeutung des ewigen Lebens, weitere Aussagen werden durch die Wahl der Blumen verstärkt oder bestimmt. Des Weiteren steht die Chrysantheme für die unendliche Liebe, die sogar über den Tod hinaus geht. Die Pfingstrose als Mariensymbol, welche für die Liebe und Demut Marias steht. Die weißen Rosen beschreiben Reinheit und Vergänglichkeit, das Stiefmütterchen Bescheidenheit, Unschuld und Demut und das Vergissmeinnicht zuletzt Treue und Abschied.

Neben der Art der Pflanzen spielt auch deren Farbe eine Rolle, was sich in ihrer Symbolik ausdrückt, so steht Rot wie üblich für die Liebe, Weiß für Unschuld, Grün für die bekannte Hoffnung, Blau für Treue und Gelb für Kraft.

Die beliebtesten davon sind ohne Frage das Vergissmeinnicht, Tränendes Herz, Schlüsselblume oder die Lilie. Als Sträucher oder Bäume eignen sich der Lebensbaum oder die Hängende Kätzchenweide sehr gut.

Tipps zur Grabbepflanzung

Eine typische Grabbepflanzung gibt es im eigentlichen Sinn nicht. Die Wahl der Pflanzen liegt im individuellen Ermessen und sollte sich, wenn möglich, am Geschmack des oder der Verstorbenen orientieren.  
Generell bietet es sich an, Pflanzen in Gruppen anzuordnen, da dies optisch ruhiger wirkt. Höher wachsende Sorten können für die Bepflanzung im Hintergrund, niedrig wachsende Sorten können für die Gestaltung im Vordergrund verwendet werden.
Ist das Grab von vielen Bäumen umgeben, so bieten sich Sorten an, die auch im Halbschatten und Schatten gut wachsen können.
Trittplatten sind hilfreich, um weiter hinten liegende Pflanzen zu erreichen und besser pflegen zu können.
Neben blühenden Pflanzen kann man auch jene auswählen, die interessante Blattformen und -farben aufweisen.
Viele Friedhöfe haben bezüglich der Bepflanzung auch Vorschriften, die Sie unbedingt beachten sollten.
Bei Laub- und Nadelgehölzen ist die Wahl von langsam wachsenden Arten, die nicht größer als zwei Meter werden, ratsam.

Um eine möglichst pflegeleichte, aber trotzdem stimmungsvolle Grabgestaltung zu garantieren, sollte der Anteil der Wechselbepflanzung ein Drittel nicht übersteigen. Außerdem sollten die Bedürfnisse der Pflanzen an den Standort des Grabes angepasst sein und die Pflanzen zusätzlich den Grabstein betonen.

Dauerpflege der Grabstätte

Nicht selten kommt es vor, dass manche Angehörige nicht die Möglichkeit haben das Grab zu pflegen, um es stets ordentlich und schön zu gestalten. In diesem Falle ist es möglich einen Grabpflegevertrag abzuschließen, dies ist zum Beispiel mit dem Friedhof selbst oder einer Gärtnerei ihrer Wahl möglich. Praktisch ist außerdem der Gießservice den viele Friedhöfe im Sommer anbieten.  

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